Kopf oder Zahl

«Tiefste Unternehmenssteuern der Schweiz». Mit diesem Alleinstellungsmerkmal versucht der Kanton Luzern seit 2012 neue Firmen anzulocken; das heisst, es müssten so viele neue Firmen dazu kommen, dass aus weniger Ertrag pro Firma mehr Steuereinnahmen generiert würden. Noch ist diese Rechnung im Kanton Luzern nicht aufgegangen. Die Politik der knappen Kasse, dient in der Folge dazu, die Leistungen und Strukturen der Kantonsausgaben nach Sparpotential zu durchkämmen. Da, wo es die gesetzlichen Grundlagen zulassen, wird gespart:
Bei den Löhnen der Lehrer und Staatsangestellten, bei der Polizei, bei der Prämienverbilligung der Krankenkasse, bei Sozialausgaben, bei Stipendien, bei der Kultur usw.

«Mehr Freiheit, weniger Staat» war die Parole der Neoliberalen schon in den 80iger Jahren. Der Staat soll so schlank wie möglich werden.
Steueroptimierung ist angesagt. Das internationale Kapital sucht seine Steuer-schlupflöcher. Die Zentralschweizer Kantone mischen vorne mit und bieten dafür legale Nischen. Auf internationalen Druck der OECD werden nun gewisse Steuerprivilegien nicht mehr geduldet. Die Schweiz versucht mit der Steuervorlage 17 des Bundes, das Geschäftsmodell Schweiz in die Zukunft zu retten.

Die Steuerstrategie eines Kantons verständlich zu machen, ist ein anspruchsvolles Ziel. Die Materie ist komplex und abstrakt.
«Kopf oder Zahl» zeigt die Menschen aus Politik und Wirtschaft, die aus unterschiedlichen Standpunkten dazu Stellung beziehen. Sie setzen sich ein für die Lebensqualität ihres Kantons, für das Wohlergehen ihrer Gemeinde, für den Erfolg ihres Betriebes.
Die Sparmassnahmen des Kantons führten zu Unverständnis und Widerstand bei den Betroffenen. In kreativen Aktionen geben sie ihrem Unmut Ausdruck. Auch sie setzen sich ein für Lebensqualität.

«Kopf oder Zahl» ist ein Beitrag zum Dialog.

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